Der Medizintipp: Reflux nach Adipositas-OP
Der Schlauchmagen ist eine häufige und in der Regel gut verträgliche Operationsmethode bei krankhaftem Übergewicht. Manchmal kann der verkleinerte Magen jedoch die Entstehung einer Refluxkrankheit begünstigen. Was dann zu tun ist, weiß Dominik Nagel, Leiter des Adipositaszentrums Essen.
Wenn regelmäßig Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt und dort Probleme bereitet, spricht man von einer Refluxerkrankung. Adipositas zählt grundsätzlich zu den Risikofaktoren für dieses chronische Sodbrennen, da die übermäßige Nahrungsaufnahme in Kombination mit Übergewicht das Aufsteigen der Magensäure begünstigen kann.
Adipositas-Patienten sollten ihrem Arzt von häufigem Sodbrennen berichten, da dies auch bei der Wahl der Operationsmethode eine Rolle spielen kann. Beim Schlauchmagen weiß man, dass dieser in einigen Fällen Reflux verursachen oder eine bestehende Refluxerkrankung verstärken kann.
Dennoch ist der Schlauchmagen eine häufige Operation bei Adipositas, da der Eingriff vergleichsweise unkompliziert ist und auch bei sehr hohem Übergewicht noch gut durchführbar ist.
Fällt den Patienten nach der Operation ein chronisches Sodbrennen auf, sollten sie dies gegenüber ihrem Arzt ansprechen und eine Untersuchung machen lassen.
„Das beinhaltet dann zum Beispiel eine Magenspiegelung, aber auch weitere Untersuchungen wie die PH-Metrie, womit der Säure-Reflux in die Speiseröhre über einen längeren Zeitraum gemessen wird und auch eine Manometrie, wo die Bewegung der Speiseröhre untersucht wird“, erklärt Dominik Nagel.
Die Behandlung erfolgt in der Regel zunächst konservativ, d.h. mit säureregulierenden Medikamenten. Bringt dies langfristig keine Besserung und ist das Sodbrennen auf den Schlauchmagen zurückzuführen, so kann auch die operative Umwandlung des Schlauchmagens in einen Magen-Bypass helfen: „Weil man dann kaum noch Magen übrig hat, wo Magensäure gebildet wird“, weiß Dominik Nagel.
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