Roboterassistierte Chirurgie bei Erkrankungen der Niere
Nierenerkrankungen, die einer Operation bedürfen, liegen verschiedene Ursachen zugrunde. Die Ursachen lassen sich in gutartige und bösartige Krankheiten unterscheiden.
Nierenerkrankungen, die einer Operation bedürfen, liegen verschiedene Ursachen zugrunde. Die Ursachen lassen sich in gutartige und bösartige Krankheiten unterscheiden.
Das Nierenzellkarzinom (Nierenkrebs) stellt die häufigste bösartige Erkrankung der Niere dar. Die Erkrankung tritt meist im fünften oder sechsten Lebensjahrzehnt auf.
Roboterassistierte Chirurgie bei Nierenkrebs
Beim Vorliegen eines Nierentumors ist meist eine Operation erforderlich. Vor jeder Operation erfolgt eine ausführliche Beratung durch den betreuenden Urologen. Erst dann wird gemeinsam entschieden, ob eine Entfernung oder Teilentfernung der Niere notwendig ist.
Die komplette Entfernung der Niere (Tumornephrektomie) ist erforderlich, wenn ein Großteil des Organs vom Tumor befallen ist. Diese Operation kann in den meisten Fällen über die so genannte Schlüssellochtechnik erfolgen. Diese Methode wird auch minimal invasiv genannt, da sie nur kleine Schnitte erfordert.
Seit den 1990er Jahren wird die minimal invasive Technik angewendet, die heute ein Routineeingriff ist.
Die Weiterentwicklung dieser Methode ist die roboterunterstützte beziehungsweise roboterassistierte minimal invasive Operationstechnik. Diese Methode beruht auf speziellen Fachkenntnissen und höchstentwickelter Technologie (da Vinci®), die nur in wenigen Krankenhäusern angeboten werden kann.
Liegt ein kleinerer Nierentumor (in der Regel kleiner als vier Zentimeter) vor, kann dieser in den meisten Fällen in einer nierenerhaltenden beziehungsweise nierenschonenden Operation entfernt werden. Das erkrankte Gewebe wird hierbei komplett entfernt. Die Niere verbleibt im Körper und kann ihre Funktion anschließend weiter ausführen. Sollte der Tumor durch seine Größe und Lage für eine nierenerhaltende Operation (nephronsparing surgery) zugänglich sein, so kann dies dank da Vinci®-Si-Technologie ebenso roboterunterstützt in Schlüssellochtechnik ausgeführt werden.
Roboterassistierte Chirurgie bei Nierenbecken- und Harnleitertumor
Das Vorkommen von Nierenbeckentumoren und Harnleitertumoren ist insgesamt selten. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Bei den meisten Patienten wird die Erkrankung im sechsten Lebensjahrzehnt festgestellt. Bestätigt sich mittels erweiterter Untersuchungen der Verdacht auf einen Nierenbecken- oder Harnleitertumor, so ist meist eine Operation zur Entfernung der Niere und des dazugehörigen Harnleiters notwendig. Vor der Operation besprechen der Patient und der betreuende Urologe den Eingriff ausführlich und legen gemeinsam das Vorgehen fest.
Bei der Nieren- und Harnleiterentfernung (Nephroureterektomie) werden die Niere und der gesamte Harnleiter mitsamt seinem Eingang in die Harnblase (Blasenmanschette) entfernt. Durch die Unterstützung der Roboter-Technologie kann der Chirurg diesen Eingriff auch mittels Schlüssellochtechnik ausführen. Dafür erforderlich sind lediglich kurze Bauchschnitte, weshalb diese Methode auch minimal invasiv genannt wird. Dies im Gegensatz zum offenen Zugang, bei dem große Bauchschnitte notwendig sind.
Auch bei einer gutartigen Nierenerkrankungen ist manchmal ein operativer Eingriff erforderlich. Liegt beispielsweise eine Harnleiterabgangsverengung vor und die vorangegangenen Untersuchungen haben ergeben, dass eine operative Korrektur vorgenommen werden muss, so kann dies in den meisten Fällen minimal invasiv durchgeführt werden.
Das Vorliegen einer nicht mehr funktionstüchtigen Niere oder einer Nierenzyste, die Beschwerden verursacht, kann in bestimmten Fällen auch eine Operation erfordern. Auch hier kann ein minimal invasives Vorgehen sinnvoll sein.
Roboterassistierte Chirurgie bei funktionsloser Niere
Beim Vorliegen einer so genannten funktionslosen Niere, zum Beispiel bei Dialysepflicht oder chronischen Infektionen, kann die komplette Entfernung der Niere (Nephrektomie) erforderlich werden. In einem Beratungsgespräch werden die für den einzelnen Patienten besten Therapiemöglichkeiten besprochen.
Haben sich Patient und Urologe für eine Operation entschieden, kann diese in den meisten Fällen über die Schlüssellochtechnik erfolgen. Diese Methode wird auch minimal invasiv genannt, da sie nur kleine Schnitte erfordert. Die modernste Weiterentwicklung dieser Methode stellt die roboterunterstützte beziehungsweise roboterassistierte minimal invasive Operationstechnik dar. Diese Methode beruht auf speziellen Fachkenntnissen und höchstentwickelter Technologie (da Vinci®-Si-System), die nur in wenigen Krankenhäusern angeboten werden kann.
Roboterassistierte Chirurgie bei einer Harnleiterabgangsverengung
Wenn der Übergang des Nierenbeckens zum Harnleiter verengt ist, wird der Abfluss des Urins behindert. Dadurch können kolikartige Schmerzen, Nierensteine, Harnwegsinfekte und eine Erweiterung des Nierenbeckens entstehen.
Verengungen am Übergang des Nierenbeckens zum Harnleiter sind meistens angeboren. Die Beschwerden können aber in jedem Alter auftreten.
Bei Vorliegen einer Harnleiterabgangsverengung ist eine Operation (Pyeloplastik) zur Korrektur erforderlich.
Bislang konnte die Operation in einem offenen Verfahren über eine Schnittoperation oder mittels der konventionellen Schlüssellochtechnik ausgeführt werden. Dank des Einsatzes der minimal invasiven roboterassistierten Technik kann diese Operation noch präziser und genauer erfolgen. Insbesondere die dreidimensionale Sicht auf das relativ kleine Operationsgebiet erlaubt in zehnfacher Vergrößerung eine exakte Schnittführung bei der Behebung der Harnleiterabgangsverengung.
Die 360°-Grad-Bewegungsfreiheit der miniaturisierten Instrumente erlaubt die präzise Wiederherstellung der Verbindung (Anastomosierung) des Nierenbeckens mit dem Harnleiter. Oftmals ist die Operation bei jüngeren Patienten erforderlich. Hierbei ist insbesondere der kosmetische Aspekt - wenige kleine Operationsnarben - bei gleich hoher Erfolgsrate von Vorteil.
Roboterassistierte Chirurgie bei einer Nierenzyste
Die Nierenzyste ist ein gutartiger Tumor, der aus einer feinen, glatten Hautblase besteht, die komplett mit Flüssigkeit gefüllt ist. Es handelt sich um einen erworbenen und nicht angeborenen Schaden der Niere. Die Zysten können einzeln und mehrfach, ein- oder beidseitig auftreten.
Da sie in den meisten Fällen keine Symptome verursachen, kann man die Häufigkeit nur schätzen. Die meisten Zysten werden oft erst bei Patienten über 50 Jahre entdeckt.
Nierenzysten kommen sehr häufig ohne Krankheitswert vor. Führen sie aber zu Schmerzen oder Bluthochdruck, so besteht Behandlungsbedarf.
Die Behandlung besteht in einer Operation (renale Zysten-Dekortikation), die meist mit der Schlüssellochtechnik (Laparoskopie) ausgeführt werden kann. Diese Methode wird auch minimal invasiv genannt, da sie nur kleine Schnitte erfordert.
Die modernste Weiterentwicklung dieser Methode stellt die roboterunterstützte beziehungsweise roboterassistierte minimal invasive Operationstechnik dar. Diese Methode beruht auf speziellen Fachkenntnissen und höchstentwickelter Technologie (da Vinci®-Si-System), die nur in wenigen Krankenhäusern angeboten werden kann.
Klinik für Urologie und urologische Onkologie
Alfried Krupp Krankenhaus
Steele
Hellweg 100
45276 Essen
Terminvereinbarung
Telefon 0201 805-1146
Sekretariat
Susanne Rottmann
Andrea Fidorra
Telefon 0201 805-1132
Telefax 0201 805-1131
urologie@krupp-krankenhaus.de