Mangelernährung ist die Bezeichnung für eine ungenügende oder falsch zusammengestellte Ernährung, welche im Vergleich zur Diät, nicht vom Arzt verordnet ist. Die Situation einer Mangelernährung betrifft insbesondere ältere Patienten sowie Patienten, die einer umfangreichen Unterstützung bedürfen.
Man kann davon ausgehen, dass ein Mensch gut ernährt ist, wenn die täglichen Mahlzeiten genügend Nährstoffe einschließlich Flüssigkeit enthalten. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist eine bedarfsdeckende Ernährung gewährleistet, wenn die tägliche Nährstoffaufnahme unter Berücksichtigung unterschiedlicher Bedarfssituationen ausgerichtet ist. Dies schließt allerdings die individuelle Anpassung der Ernährung an einen kurz- oder längerfristigen Mehrbedarf der nötigen Nährstoffe ein. Ein Mehrbedarf ergibt sich beispielsweise durch einen erhöhten Energiebedarf aufgrund einer langen oder schweren Erkrankung.
Eine Unterversorgung mit Nährstoffen über einen längeren Zeitraum führt zu einem Mangel, der je nach Art, Schweregrad und Dauer, zu gravierenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann. Mögliche Folgen sind eine erhöhte Infektanfälligkeit, Wundheilungsstörungen, verlängerte Rekonvaleszenz, kognitive Beeinträchtigungen, Haut- und Schleimhautdefekte sowie die Zunahme des Morbiditäts- und Mortalitätsrisikos. Die Erfassung und Einschätzung der Gesundheits- und Ernährungssituation von Patienten bildet daher eine wesentliche Grundlage ihrer Versorgung.