Sodbrennen ist ein häufiges Symptom, das auf eine Entzündung im unteren Drittel der Speiseröhre (Ösophagus) hinweist. Es wird durch Reflux von saurem Mageninhalt in den Ösophagus verursacht.
Bei der klassischen Untersuchung zur Messung der Stärke eines Refluxes und der Ermittlung des Säurewertes in der Speiseröhre wird ein Katheter durch die Nase in die Speiseröhre gelegt und 24 Stunden getragen. Folgen davon sind nicht selten Husten oder Schluckbeschwerden, insgesamt eine für den Patienten nicht sehr angenehme Untersuchung.
Die schonendere Diagnose-Methode
An der Klinik für Pneumologie, Gastroenterologie und Innere Medizin am Alfried Krupp Krankenhaus in Essen-Steele wird bereits seit vielen Jahren eine sehr viel schonendere Methode angeboten. Mit der sogenannten Bravo-Kapsel, einem kleinen Chip in der Größe einer Arzneimittelkapsel, die bei einer Magenspiegelung in der Speiseröhre eingesetzt wird, wird eine sehr viel genauere und für die Patienten unkomplizierte Untersuchung durchgeführt. Fünf Zentimeter vor dem unteren Speiseröhren-Schließmuskel saugt sich die Kapsel am der Schleimhaut der Speiseröhre fest und verbleibt dort 48 Stunden.
Tag und Nacht wird der Säuregehalt durch die Kapsel gemessen und kabellos per Funkwellen an einen handygroßen Empfänger geschickt, den der Patient an seinem Gürtel trägt. Die Daten, die der Empfänger aufzeichnet, werden nach Abschluss der Messung in einem Computer ausgelesen und ausgedruckt. Nach zwei bis drei Tagen löst sich die Kapsel wieder von der Wand der Speiseröhre und wird auf natürlichem Wege ausgeschieden.
Während der gesamten Messung kann der Patient seinen Alltag wie gewohnt leben und muss weder Rücksicht auf Körperhaltung nehmen noch eine spezielle Nahrung einnehmen. Die zurückbleibende kleine Wunde nach Abfallen der Kapsel ist wegen der Regeneration der Speiseröhren rasch verheilt. Pro Jahr werden über 50 Patienten diesem Weg untersucht. Das Ergebnis der Säuremessung wird anschließend zusammen mit einer Behandlungsempfehlung an den Hausarzt übermittelt.