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Entnahme eines Lymphknotens am Hals

Die Lymphe ist die Gewebsflüssigkeit der Wirbeltiere (einschließlich des Menschen), die das Gewebe mit Nährstoffen versorgt und nicht verwertbare Substanzen entfernt. Zudem hat sie eine Schutzfunktion. Der ganze Körper ist, neben dem Netz aus Blutgefäßen, auch mit einem Netz aus Lymphgefäßen versehen. Lymphknoten stellen die Schaltstellen zwischen den Lymphverbindungen dar. Einen normalen Lymphknoten kann man weder sehen noch tasten. Am gesamten Hals finden sich mehrere Hundert solcher Schaltstellen.

Die Entnahme eines Lypmhknotens

Die häufigste Indikation zur Entnahme ist die dauerhafte Vergrößerung eines oder mehrerer Lymphknoten. Zuvor sollte jedoch ein ausgiebiger Therapieversuch mit Medikamenten, zum Beispiel Antibiotika, erfolgt sein. Wenn sich darunter keine nennenswerte Besserung zeigt, sollte ein Lymphknoten für eine feingewebliche Untersuchung entnommen werden. Erst nach dieser Untersuchung kann die Gut- oder Bösartigkeit der Schwellung beurteilt werden. In Einzelfällen (besteht zum Beispiel der Verdacht auf einen bösartigen Tumor) wird auf eine vorangehende Antibiotikum-Terapie verzichtet. Die Entnahme eines Lymphknotens hat also vornehmlich einen diagnostischen Wert. Das heißt, sie dient weniger der Therapie als der Ursachenfindung der dauerhaft vergrößerte Lymphknoten.

Vorbereitung des Eingriffs

Vor einer Operation muss eine so genannte Bildgebung angefertigt werden. Meistens handelt es sich dabei um ein oder mehrere Ultraschallbilder des zu operierenden Lymphknotens. In einigen Fällen ist eine Schichtaufnahme (MRT oder CT) notwendig.

Die Operation

Die Operation bedingt einen stationären Aufenthalt von circa fünf Tagen und erfolgt unter Vollnarkose. Zunächst wird das Operationsfeld mit einer zusätzlichen Lokalanästhesie unterspritzt. Abhängig von der Größe und Lage des Lymphknotens erfolgt ein passender Hautschnitt entlang der natürlichen Hautfalten. Anschließend wird der entsprechende Lymphknoten unter Schonung von Nerven und Blutgefäßen freigelegt und entnommen. Schließlich wird die Wunde mehrschichtig verschlossen und mit einer kosmetischen Hautnaht versehen. 

Die Tiefe des Lymphknotens bedingt in manchen Fällen das Einbringen eines Drainageschlauches mit einer Auffangflasche (Redon). Dieser soll die Entstehung von Blutergüssen im Operationsgebiet verhindern. Der Schlauch kann in der Regel nach zwei Tagen entfernt werden. Es wird ein großzügiger Druckverband angelegt, der unter Umständen mehrere Tage verbleibt.

Risiken der Operation

Die allgemeinen Begleiterscheinungen und Risiken einer jeden Operation sind die Blutung, die Infektion, die Verletzung anderer Organe und die Wundheilungsstörung. Die speziellen Risiken einer Lymphknotenentnahme am Hals sind selten, aber ernst zu nehmen: Im Bereich des Halses gibt es insbesondere drei Nerven, deren Schädigung sehr beeinträchtigend sein kann. Ein Ast des Gesichtsbewegenervs verläuft unter dem Unterkiefer zum Mundwinkel, um diesen zu bewegen. Wird er verletzt, kann dies zu Störungen der Mundmimik führen. Der Unterzungennerv verläuft in der Tiefe des seitlichen Halses und kann bei Verletzung ein Taubheitsgefühl und eine Bewegungseinschränkung der jeweiligen Zungenseite nach sich ziehen. Und nicht zuletzt  läuft der Armhebenerv durch den großen Kopfwendemuskel und kann bei Schädigung die Armhebung über 90 Grad hinaus auf der Operationsseite einschränken. Weiter kann es zu störender oder übermäßiger Narbenbildung kommen. Ein Taubheitsgefühl der Haut rund um das Operationsgebiet lässt sich nicht sicher verhindern. Alle möglichen Schäden können temporär oder bleibend sein.

Nach der Operation

Nach der Operation werden Sie noch einige Tage, an denen Verbandswechsel und lokale Desinfektionsmaßnahmen vorgenommen werden, stationär betreut. Der entnommene Lymphknoten wird nach der Operation zur feingeweblichen Untersuchung eingesandt. Mit einem Ergebnis ist frühestens nach zwei Tagen zu rechnen. Das Ergebnis entscheidet über die weitere Therapie. 

Nach der Entlassung sind weitere Wundkontrollen durch Ihren niedergelassenen HNO-Arzt oder Hausarzt erforderlich. Achten Sie bitte darauf, dass bis zur endgültigen Abheilung der Wunde kein Wasser in das Operationsgebiet gelangt, dies könnte zu Infektionen und übermäßiger Narbenbildung führen.

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Klinik für HNO-Heilkunde,
Kopf- und Hals-Chirurgie

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