Mithilfe der Knorpelpalisadentympanoplastik / Cholesteatomchirurgie werden in der HNO-Heilkunde chronische Mittelohrentzündung, chronische Otitis media, Trommelfellperforation, Cholesteatom, Knochenfraß und Adhäsivprozess behandelt.
Verschiedene Formen der chronischen Mittelohrentzündung führen zur Zerstörung des Trommelfells, der Gehörknöchelchenkette oder weiterer wichtiger Strukturen des Ohres (Hör- und Gleichgewichtsorgan, Gesichtsnerv, Hirnhaut). Die Behandlung dieser Entzündungen besteht in der Behebung des Entzündungsherdes und dem Wiederaufbau des Trommelfells und bei Bedarf auch der Gehörknöchelchenkette (Tympanoplastik). In vielen Fällen wird eine teilweise Rekonstruktion des Gehörganges erforderlich (Epitympanumplastik, Antrumplastik, Attikplastik).
Entsprechend der langen Tradition unserer Klinik, die auf viele Jahrzehnte langer Erfahrung in der Ohrchirurgie basiert, und der immer wieder optimierten mikrochirurgischen Technik verwenden wir für die rekonstruktiven Maßnahmen körpereigenen Knorpel. Dieser wird während des Eingriffs am operierten Ohr entnommen (Conchaknorpel), ohne dass nach Ausheilung des Ohres kosmetisch sichtbare Veränderungen einträten.
Chronische Belüftungsstörungen der Paukenhöhle (Adenoide, Tubenkatarrh, Tubenstenose) und in der Kindheit rezidivierend auftretende akute Mittelohrentzündungen können zu einer Instabilität des Trommelfells führen (Trommelfellatrophie). Das ausgedünnte (atrophe) Trommelfell kann schließlich zu einer Verklebung und Verwachsung in der Paukenhöhle führen (Adhäsivprozess), was wiederum die Gefahr der Gehörknöchelchenzerstörung und der Ausbildung eines Cholesteatoms in sich birgt.
In solchen Fällen wird eine operative Lösung der Verwachsung mit einer Unterfütterung und somit Stabilisierung des Trommelfells notwendig.
Im Falle eines Cholesteatoms (chronische epitympanale Otitis media, Knocheneiterung, „Knochenfraß") oder einer akuten Entzündung des Felsenbeins (akute Mastoiditis) kann es zu einer Ausbreitung der Entzündung in die Knochenzellen des Warzenfortsatzes kommen, so dass eine teilweise oder gar komplette Entfernung notwendig wird (Antrotomie, Mastoidektomie, Radikalhöhlenanlage). Um die Ausheilung zu beschleunigen und langfristig die Pflege des radikal operierten Ohres zu erleichtern, wird die Ohrradikalhöhle mit körpereigenem Ohrknorpel verkleinert (Mastoidverkleinerungsplastik).