Roboterassistierte Chirurgie in der Urologie

Die Weiterentwicklung der Laparoskopie, die roboterassistierte minimal invasive Chirurgie, setzt eine hochentwickelte Technologie voraus und kann nur in wenigen, spezialisierten Kliniken angeboten werden.

Die roboterassistierte Chirurgie im Alfried Krupp Krankenhaus setzt dabei auf das Operationssystem da Vinci. Das Ärzteteam unter Leitung von Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Stephan Buse verfügt über langjährige Erfahrung mit dem da Vinci-Operationssystem und in der minimal invasiven Urologie.

Der Erfolg der roboterassistierten Technik liegt in der erleichterten Ausführbarkeit des Eingriffes durch 3D-Sicht, unbeschränkte Beweglichkeit der Arbeitsinstrumente und die damit einhergehende Verkürzung der Operationsdauer sowie gute Genesung der Patienten.

Folgende Krankheitsbilder können am Alfried Krupp Krankenhaus mit dem da Vinci-Operationssystem behandelt werden:

• Erkrankungen der Harnblase
• Nierenerkrankungen
• Erkrankungen der Nebenniere
• Erkrankungen der Prostata
• Refertilisierung für Männer
• Kontinenz-Operation für Frauen

Schlüssellochchirurgie

Im Gegensatz zur offenen Operationstechnik, die große Schnitte zur Eröffnung der Körperhöhlen, zum Beispiel der Bauchhöhle, erfordert, ermöglicht die Schlüssellochtechnik (Laparoskopie) das Operieren an inneren Organen ohne große Hautschnitte. Sie wird deshalb oft auch minimal invasive Operation genannt. Vorteilhaft dabei sind die rasche Erholung durch weniger Schmerzen, kürzere Bettlägerigkeit und die zeitnahe Wiederaufnahme der normalen Ernährung.

Das da Vinci-Operationssystem - Über zehn Jahre Erfahrung

Das da Vinci-Operationssystem gilt als die modernste Entwicklung auf dem Gebiet der minimal invasiven Operationen. Seit seiner Gründung hat sich das Alfried Krupp Krankenhaus in Essen der optimalen medizinischen Versorgung der Bevölkerung verschrieben. Entsprechend schnell orientiert sich das Therapieangebot an den Fortschritten der modernen Medizin. So erfolgte 2009 die Berufung eines Operateurs mit langjähriger Erfahrung und die Anschaffung des europaweit ersten da Vinci-Operationssystem, gefördert durch die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. 

Chefarzt Priv.-Doz. Dr. med. Stephan Buse führt roboterassistierte Operationen bereits seit 2005 durch, vormals am Universitätsklinikum Heidelberg. Er gilt als einer der erfahrensten Operateure Deutschlands und hat mehr als 3.500 Operationen mit dieser innovativen Technik durchgeführt. Die Klinik ist ein Referenzzentrum für da Vinci-Eingriffe und zudem ein zertifiziertes europäisches ERUS Robotic Training Centre. Es besteht eine hohe Expertise auch bei der Durchführung fortgeschrittener und komplexer Eingriffe, wie zum Beispiel der Harnblasenentfernung mit Neoblasenersatz, als komplett minimal invasiver, intracorporal durchgeführter da Vinci-Chirurgie.

Die technischen Daten

Das da Vinci-Operationssystem besteht aus einer mehrarmigen Ausführungseinheit und einem Computerarbeitsplatz, der Steuerungskonsole. Von dort aus steuert der operierende Arzt spezielle Instrumente, die über kleine Schnitte in das Innere des Körpers eingebracht werden. Das System arbeitet also zu keiner Zeit selbständig. 

Technische Daten

• vier Arbeitsarme
• spezialisierte Mikroinstrumente, bewegbar im 360°-Radius
• mechanische Handbewegungen in sieben Freiheitsgraden
  (Bewegungen der Hände, der Handgelenke und der Finger des Operateurs werden exakt und in Echtzeit übertragen.)
• dreidimensionale Sicht auf das Operationsfeld in bis zu zehnfacher Vergrößerung und HD-Bildqualität
• robotisches Onlinesystem mit präziser Übertragungstechnik