Abstehende Ohren (Apostasis otum) treten mit einer Häufigkeit von bis zu fünf Prozent in der gesamten Bevölkerung auf. Oft werden sie von der betroffenen Person selbst und von Menschen des Umfeldes als störend empfunden, was vor allem bei Kindern zu psychosozialen Spannungen führen kann.
Ziel einer Ohrmuschelkorrektur (Otoplastik, Otopexie, Anthelixplastik) ist es, diese "Stellungsanomalie" durch eine dauerhafte Annäherung des Ohres an den als Warzenfortsatz bezeichnete Teil des seitlichen Kopfes so zu beheben, dass ein ästhetisch ansprechendes und natürlich wirkendes kosmetisches Ergebnis vorliegt.
Der ambulante Eingriff erfolgt meist in Vollnarkose, kann aber auch in Einzelfällen in lokaler Betäubung ausgeführt werden. Bei Kindern ist aus anatomischen und sozialen Gründen das Alter kurz vor der Einschulung ein günstiger Zeitpunkt für diesen Eingriff.
Durch schonende Entlastung von Spannungen im Knorpel der Ohrmuschel, die ihre "Fehlstellung" aufrechterhalten, werden die Konturen solange modelliert, bis die Ohrmuschel ihre erwünschte, natürliche (normale) Form erhält. Zur Stabilisierung des kosmetischen Ergebnisses wird ein Verband angelegt, der nach Ablauf von meistens zwei Wochen wieder entfernt werden kann.