Der Medizintipp: Operative Therapien bei Adipositas
Schlauchmagen und Magenbypass sind gängige Therapieoptionen, um Patienten zu helfen, krankhaftes Übergewicht zu reduzieren. Leichtfertig werden diese Operationen allerdings nicht durchgeführt. Wie sich die beiden Methoden unterscheiden und welche Voraussetzungen Patienten dafür erfüllen müssen, weiß Dominik Nagel, Leiter des Adipositaszentrums am Alfried Krupp Krankenhaus.
Schlauchmagen oder Magenbypass?
„Die etablierten Operationsmethoden bei Adipositas sind auf der einen Seite der Schlauchmagen, bei dem man eine Verkleinerung nur am Magen herbeiführt und auf der anderen Seite der Magenbypass, bei dem man ebenfalls eine kleinere Magentasche bildet, aber zusätzlich auch eine kürzere Dünndarmstrecke anlegt, sodass der Patient weniger Nährstoffe in den Körper über den Dünndarm aufnehmen kann."
Beide Verfahren können Patienten in vergleichbarer Weise dabei helfen, Gewicht zu reduzieren. Welche Operationstechnik angewandt wird, hängt zum Beispiel vom Ausgangsgewicht oder Begleiterkrankungen wie der Refluxkrankheit ab. Eine umfangreiche Beratung zu den Operationsmethoden erhalten Patienten in der Adipositassprechstunde.
Dort wird auch geklärt, ob und wann eine Operation sinnvoll ist. Ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 40 wird diese Möglichkeit nach einem konservativen Therapieversuch angeboten. Ebenso ist es bei einem BMI von 35 mit Adipositas-assoziierten Begleiterkrankungen.
Grund für die strengen Voraussetzungen ist, dass oft viele verschiedene Faktoren eine Adipositaserkrankung begünstigen. Erst wenn konservative Therapiekonzepte mit Ernährungsumstellung, Bewegungs- und Verhaltenstherapie nicht den erhofften Erfolg bringen, kann eine Operation den Patienten dabei unterstützen, das Übergewicht zu reduzieren.
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