Patienten ernst nehmen
Eine sehr gute internistische Versorgung als Basis und die Pneumologie und Gastroenterologie als leistungsstarke Schwerpunkte – Priv.-Doz. Dr. med. David Fistera hat sich für die Zukunft seiner Klinik klare Ziele gesetzt. Wichtig ist dem neuen Chefarzt am Alfried Krupp Krankenhaus in Essen-Steele, Patienten zuzuhören, statt sie abzufertigen. Im Interview verrät der 50-jährige Essener, was „menschliche Medizin“ für ihn bedeutet und welche Werte er mit seinem neuen Team teilt.
Herr Dr. Fistera, am 1. Juni 2024 haben Sie als Chefarzt der Klinik für Pneumologie, Gastroenterologie und Innere Medizin in Essen-Steele begonnen und sind schnell mit dem Team ins Klinikleben gestartet. Wie leicht ist Ihnen der Einstieg gefallen?
Ich bin sehr gut angekommen. Ich habe ein tolles Team, gute Strukturen und ein familiäres Arbeitsumfeld vorgefunden und komme jeden Morgen gerne zur Arbeit.
Eine erste Bestandsaufnahme der Klinik haben Sie sicher gemacht. Was bleibt, was wird anders? Gibt es eine Strategie oder ein Ziel, dass Sie verfolgen?
Unser Ziel ist zuallererst eine sehr gute internistische Versorgung für das östliche Essen. Darüber hinaus werden wir die Pneumologie und Gastroenterologie als Schwerpunkte weiter stärken.
Dazu möchte ich mein Oberarztteam weiter aufbauen. Wir haben bereits einen erfahrenen Gastroenterologen und einen weiteren Pneumologen als Verstärkung gewinnen können.
In der Pneumologie bieten wir Patienten mit COPD oder Lungentumoren moderne endoskopische Therapieoptionen an und erweitern zusätzlich unsere Expertise bei Lungeninfektionen. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt an unserem Zentrum ist die Beatmungsmedizin: Unser Weaningzentrum soll zukünftig weit mehr Patienten zur Verfügung stehen.
Auch gastroenterologisch haben wir das bisherige Behandlungsspektrum bereits um innovative neue Methoden wie gastrointestinale Stents erweitert. Davon können zum Beispiel Patienten mit Bauchspeicheldrüsenentzündungen profitieren.
Die Innere Medizin ist eine breit gefächerte Disziplin. Sie sind auch Facharzt für Kardiologie und Pneumologie. Was ist im Alltag mehr gefragt, der „Allrounder“ oder der Spezialist?
Ich bin Internist mit ganzem Herzen. Die Breite der Inneren Medizin hat mich schon immer fasziniert.
Ich habe auch gern spezialisiert gearbeitet, zum Beispiel über 13 Jahre im Lungenzentrum der Ruhrlandklinik, freue mich aber riesig, Patienten nun wieder ganzheitlich zu behandeln.
Die meisten Patienten profitieren von einem guten „Allrounder“, da sie im Schnitt älter sind und oft mehrere Erkrankungen gleichzeitig mitbringen.
Als Oberarzt in der Notaufnahme des Uniklinikums war ich zuletzt schon als „Allrounder“ gefragt. Dort habe ich wirklich das gesamte Spektrum internistischer Erkrankungen gesehen – eine gute Vorbereitung für meine jetzige Stelle.
Während Ihrer Facharztweiterbildung haben Sie bereits im Alfried Krupp Krankenhaus gearbeitet. Wie erinnern Sie sich an diese Zeit?
Das Krupp hatte schon damals den Ruf, eines der besten nicht-universitären Krankenhäuser in Deutschland zu sein. Deshalb habe ich mich dort zur Facharztweiterbildung beworben. Ein hoher Qualitätsanspruch, der Patient als oberste Priorität – das waren die Werte damals und das spüre ich auch heute noch hier. Ich bin gern zurückgekehrt.
Und ich treffe noch viele Mitarbeiter von damals wieder, in allen Arbeitsbereichen. Es hat sich für mich also ein wenig wie „Nachhause kommen“ angefühlt.
Welche Werte geben Sie Facharztanwärtern in Ihrem Team heute mit auf den Weg?
Eine Botschaft lautet sicher: Am besten sind wir im Team. Gemeinsam nehmen wir mehr wahr, können uns besprechen, beraten und optimale Therapien entwickeln.
Und ganz wichtig: Nehmt die Beschwerden eurer Patienten immer ernst.
Mir ist wichtig, dass wir unsere Patienten nicht nur fachlich, sondern auch menschlich gut versorgen. Die Menschen kommen ja nicht ins Krankenhaus, um uns zu ärgern. Sie sind in ernster Sorge um ihre Gesundheit. Das ist eigentlich selbstverständlich, doch ich finde es wesentlich für den Beruf, sich das immer wieder als Grundhaltung bewusst zu machen. Es gehört dazu, sich regelmäßig in die Rolle des Patienten hinein zu versetzen. Die beste Medizin hilft nichts, wenn sich der Mensch dabei nicht wertgeschätzt fühlt. Ich denke, unsere Patienten haben sehr feine Antennen dafür, ob sie jemand ernst nimmt oder nicht.
Was machen Sie, wenn Sie nicht im Krankenhaus sind?
Ich verbringe meine freie Zeit am liebsten mit meiner Familie. Daneben lese ich gerne, gehe joggen und spiele Tennis. Ein gesunder Ausgleich zum fordernden Berufsalltag.
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