Manchmal ist eine sofortige Behandlung nicht notwendig und als Erstbefund, der häufig ein Zufallsbefund sein kann, nur weiter in regelmäßigen Bildkontrollen zu beobachten.
Sollte eine Behandlung notwendig sein, erfolgt diese interdisziplinär.
Operation
Zunächst wird eine Operation geplant – entweder zur kompletten oder teilweisen Entfernung (Resektion) des Tumors oder nur zur Diagnosesicherung per Gewebeprobe (Biopsie). Manche Tumoren sind nicht operabel, sodass nur eine Probenentnahme durchgeführt wird.
Um die bestmöglichen Ergebnisse nach aktuellem Stand der Wissenschaft zu ermöglichen, werden vor der Operation moderne anatomisch einordnende Techniken genutzt, zum Beispiel ein funktionelles MRT zur Darstellung der betroffenen Hirnareale.
Für eine saubere Tumorresektion nutzt die Klinik für Neurochirurgie während des Eingriffs Navigationstechniken, Ultraschall und Fluoreszenzmikroskope. Bei der Fluoreszenztechnik werden die mit bloßem Auge schwer erkennbaren Tumorränder durch Zugabe von 5-Aminolävulinsäure (5-ALA) unter Blaulicht sichtbar und können so vom Operateur sicher entfernt werden.
Um gesundes Nervengewebe im hochsensiblen Operationsgebiet zu schonen, arbeitet die Klinik zudem unter ständigem intraoperativen Monitoring.
Onkologische Behandlung
Das während der Operation entnommene Tumorgewebe wird im Labor molekularpathologisch analysiert, um Erkenntnisse für das weitere Vorgehen zu gewinnen. In Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern der Klinik (z.B. Neuroonkologie Tübingen) kann auch eine erweiterte molekulargenetische Untersuchung vorgenommen werden.
Je nach Ergebnis der Gewebeanalyse wird im interdisziplinären neuroonkologischen Tumorboard für jeden Patienten ein individuelles Therapiekonzept erstellt. In der Regel schließt dies – je nach Stadium – eine Bestrahlung, eine Chemotherapie oder beide Therapieformen mit ein. Manchmal erfolgt auch nur eine Verlaufskontrolle. Eine Teilnahme an klinischen Studien ist ebenfalls möglich. Zur Therapie von Glioblastomen kann auch eine elektromagnetische Wechselfeldtherapie (TTFields) eingesetzt werden.