Der Medizintipp: Divertikel und Polypen
Bei einer Darmspiegelung untersucht der Arzt die Wände des Verdauungsorgans auf Veränderungen. Bekannt sind hier vor allem die Polypen, die ein Tumorrisiko darstellen können und daher in der Regel schon während der Untersuchung entfernt werden. Doch was bedeutet das eigentlich genau?
„Manchmal finden wir Ausbuchtungen im Darm“, erklärt Dr. med. Andreas Schäfer, Abteilungsarzt für Gastroenterologie und Hepatologie im Alfried Krupp Krankenhaus. „Solche Ausbuchtungen nennen wir Divertikel. Das Gegenteil von Divertikeln sind Polypen. Polypen sind Wachstum von Zellen in der Darmwand und ein Nährboden für Darmkrebs.“
Zum Glück können diese Polypen bei einer Darmspiegelung unkompliziert entfernt werden. Bei einem Verdacht auf Darmkrebs wird das Gewebe anschließend pathologisch untersucht.
Divertikel stellen kein direktes Darmkrebsrisiko dar. Unangenehm können die Ausbuchtungen, die durch ein schwaches Bindegewebe in der Darmwand entstehen, trotzdem werden: „Nämlich dann, wenn sie sich entzünden und drohen zu platzen“, weiß Dr. med. Andreas Schäfer. Dies geschieht jedoch eher selten. „Divertikel sehen wir bei fast 50 Prozent der Darmspiegelungen, aber ganz häufig auch ohne Beschwerden.“
Divertikeln und Polypen vorbeugen – Geht das?
Ausreichend Bewegung, eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung und der Verzicht auf Alkohol und Rauchen helfen, den Darm gesund zu halten. So können zum Beispiel auch Verstopfungen vermieden werden, die die Bildung von Divertikeln begünstigen.
Manche Menschen haben jedoch auch eine erbliche Veranlagung für die Entwicklung von Polypen. Sind Fälle von Darmkrebs in der Familie bekannt, sollte die Vorsorge per Darmspiegelung besonders ernst genommen werden.
Die Kosten für die Darmspiegelung im Rahmen der Krebsvorsorge übernehmen die Krankenkassen für jeden Versicherten ab einem Alter von 50 Jahren (Männer) bzw. 55 Jahren (Frauen). Bei bekanntem Darmkrebsrisiko auch früher.
Weitere Informationen
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