Der Medizintipp: Herausforderung Demenz

Prof. Dr. rer. nat. Rolf Diehl
Neuropsychiologe
Klinik für Neurologie

Kontaktinfos

Prof. Dr. rer. nat. Rolf Diehl, Leiter des Demenzmanagements der Klinik für Neurologie in Rüttenscheid, erklärt, warum besonders die Geduld und das Verständnis der Angehörigen Demenzpatienten helfen.

Wo habe ich meine Brille? Wo liegt der Haustürschlüssel? Harmlose kleine Gedächtnisaussetzer wie diese kennt jeder von uns. Wie viel Vergesslichkeit aber ist normal? Je älter wir werden, desto mehr kann die geistige Leistungsfähigkeit schwanken. Bei den meisten sind es die Angehörigen, denen diese Veränderungen zuerst auffallen und die sich große Sorgen machen.

Es lohnt sich immer, frühen Anzeichen einer Demenz nachzugehen und einen Arzt aufzusuchen. Mittels neurologischer Untersuchungen kann schnell herausgefunden werden, ob hinter diesen Symptomen eine krankhafte Veränderung steckt. Auch wenn man heute eine Demenz noch nicht heilen kann – sie lässt sich mit Expertenhilfe auf jeden Fall bremsen.

Demenz: Was bedeutet das überhaupt? 

Demenz (lateinisch = abnehmender Verstand) ist eine Erkrankung des Gehirns, bei der Gehirnzellen langsam absterben. Es gibt verschiedene Formen der Demenzerkrankung. Die Alzheimer-Demenz ist nur eine Form dieser Erkrankung. Weitere Demenzformen sind zum Beispiel vaskuläre Demenz, Lewy-Körperchen-Demenz, frontotemporale Demenz, Creutzfeld-Jakob, Korsakow-Syndrom oder Parkinson. Im Verlauf einer Demenzerkrankung nimmt das logische Denken immer mehr ab. Nicht jeder Tag ist wie der andere; es kann zu deutlichen Tagesschwankungen kommen – zum Beispiel durch einen instabilen Blutdruck. Aber: die Emotionalität bleibt, beziehungsweise verstärkt sich.

Diagnose Demenz: An was sollten Sie denken?

Das frühe Stadium der Demenz ist ein guter Zeitpunkt, um mit dem Betroffen zu besprechen, wie er sich sein weiteres Leben vorstellt, was er sich wünscht und was er ausschließt. Jetzt gilt es, gemeinsam neue Weichen zu stellen. Sie haben verschiedene Möglichkeiten, die Wünsche, die das zukünftige Leben betreffen, verbindlich zu planen. Dies betrifft unter anderem die medizinische und pflegerische Betreuung des Betroffenen, Vorsorgevollmachten, Patientenverfügungen oder Versicherungen.

Besonders wichtig ist es, dass Sie Geduld und Verständnis für den Betroffenen aufbringen. Während Ihnen die Erkrankung Ihres Angehörigen immer deutlicher wird, nimmt dessen Bewusstsein dafür immer weiter ab. Wenden Sie daher nicht den Leistungsmaßstab eines Gesunden an. Sprechen Sie einfach und prägnant, halten Sie Augenkontakt und geben Sie genug Zeit für Reaktionen. Vermeiden Sie jegliche Überforderung des Betroffenen und loben Sie, statt zu kritisieren. Ein routinierter Tagesablauf und Gedächtnisstützen wie Uhren, Kalender oder die Tageszeitung helfen bei der Orientierung. Und fragen Sie sich immer wieder: Wie möchte ich behandelt werden, sollte ich einmal an Demenz erkranken? 

Wie funktioniert das mit der Pflege?

Am Alfried Krupp Krankenhaus bieten wir Ihnen Beratung zu den verschiedenen Pflegethemen im häuslichen Umfeld. Dies geschieht in Form von Beratungsgesprächen, Familiengesprächen mit nahestehenden Personen, individuellem Pflegetraining im Krankenhaus und zu Hause, Gesprächskreisen und Pflegekursen. Neben der Beratung und dem individuellen Pflegetraining, haben Sie die Möglichkeit, aktiv an verschiedenen Kursen teilzunehmen. Dabei geht es darum, Sie mit dem Krankheitsbild und seinen Folgen vertraut zu machen und Ihnen den alltäglichen Umgang mit Ihrem Angehörigen zu erleichtern.

Das Alfried Krupp Krankenhaus ist ein Demenzsensibles Krankenhaus. Bei einem Krankenhausaufenthalt eines Patienten mit Demenz Konzept berücksichtigen wir die besondere Hilfe- und Pflegebedürftigkeit demenzkranker Menschen.

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Rüttenscheid
Susanne Johannes
Pflegeexpertin Demenz
Telefon 0201 434-41071
susanne.johannes@krupp-krankenhaus.de

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Volker Eckert
Telefon 0201 805-1624
volker.eckert@krupp-krankenhaus.de

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