Ösophaguskarzinom- bösartige Tumoren der Speiseröhre

Dr. med. Christine Reincke
Oberärztin
Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie

An einem Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) erkranken in Deutschland circa 7.500 Menschen pro Jahr. Dies entspricht einer Inzidenz von 5-7/100.000. Zu den wichtigen Risikofaktoren zählen Nikotinabusus, gesteigerter Alkoholkonsum sowie Übergewicht mit Reflux/Sodbrennen, aber auch zurückliegende Verätzungen der Speiseröhre aus der Vergangenheit.

Zusätzlich können gutartige Erkrankungen wie eine Achalasie (Speiseröhrenbeweglichkeitsstörung) das Risiko einer Krebserkrankung erhöhen. Die Barrettmetaplasie stellt eine Gewebsveränderung dar, die bei jahrelang bestehendem krankhaften Reflux und einer chronischen Entzündung, das Auftreten von Zellentartung begünstigt. Eine Früherkennung ist daher in diesem Falle wichtig und auch möglich.

Beschwerden treten bei einem Speiseröhrenkrebs erst spät in Form von Schluckbeschwerden oder Gewichtsverlust auf. Daher haben eine größere Menge an Patienten bei Diagnosestellung bereits einen fortgeschrittenen Tumor. Umso wichtiger ist es, die Therapie interdisziplinär in Zusammenarbeit mit der Onkologie, Strahlentherapie und Gastroenterologie nach aktuellem Standard anhand der bundeweiten Leitlinie aufzubauen.

In unserem Krankenhaus beginnt die Diagnostik mit einer Magenspiegelung (ÖGD) währenddessen bereits  Proben entnommen werden, danach folgt eine umfassende Abklärung eines krankhaften Refluxes als Risikofaktor mittels pH Metrie und HR Manometrie.  Hat sich bereits ein Karzinom  gebildet beginnt das sogenannte Staging, Dies beinhaltet CT Untersuchungen, Endosonographien und Umfelddiagnostik der Herz- und Lungenfunktion sowie eine HNO Untersuchung bei hoch sitzenden Tumoren.

Die sich daraus ergebende Therapie ist vielschichtig und umfasst die endoskopische Abtragung des Karzinoms im Rahmen einer Magenspiegelung sowie die operative Therapie - wenn möglich minimalinvasiv - die onkologische Therapie (Chemotherapie) und die Strahlentherapie.

In den vergangenen acht Jahren wurden in der Allgemein- und Viszeralchirurgie im Krupp Krankenhaus 130 Patienten mit einem Speiseröhrentumor operativ versorgt, größtenteils mit minimalinvasiven Techniken. Für Patienten mit einer deutlichen pulmonalen Vorerkrankung bieten wir eine individuell schonende Operationsweise an.

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