Der Medizintipp: Herzinsuffizienz
Von einer Herzinsuffizienz oder Herzschwäche spricht man, wenn die Pumpleistung des Herzens eingeschränkt ist. Das kranke Herz versursacht bei Betroffenen deutliche Beschwerden und kann unbehandelt zum Tod führen. Bei welchen Symptomen ein Arzt eingeschaltet werden sollte und wie die Herzinsuffizienz fachgerecht diagnostiziert wird, erklärt Oberärztin Dr. med. Susanne Wolters.
„Eine koronare Herzerkrankung, unzureichende Blutdruckeinstellung, aber auch Klappenveränderungen oder Herzmuskelerkrankungen können Luftnot und Wasseransammlungen verursachen“, fasst die Kardiologin die häufigsten Ursachen der Herzschwäche zusammen.
Ursachen der Herzinsuffizienz
- Koronare Herzerkrankung: Gefäßablagerungen verengen die Herzkranzgefäße, sodass der Herzmuskel nicht mehr ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt wird.
- Herzinfarkt: Verschließt sich ein Herzkranzgefäß komplett, ist die betroffene Region ganz von der Blutversorgung abgeschnitten. Das Gewebe stirbt ab, vernarbt und kann sich bei Pumpbewegungen nicht mehr richtig zusammenziehen.
- Bluthochdruck: Wird das Blut über einen langen Zeitraum mit Hochdruck durch die Gefäße gedrückt, verliert der Herzmuskel an Beweglichkeit und büßt Pumpleistung ein.
- Herzklappenfehler: Schließt eine Herzklappe nicht mehr vollständig, beeinträchtigt dies die Pumpleistung.
- Herzmuskelentzündung: Bleibt die Entzündung über längere Zeit unentdeckt, schwächt sie den Herzmuskel.
- Weitere Ursachen: Angeborene Herzmuskelerkrankungen, Herzrhythmusstörungen und Vorhofflimmern können unbehandelt ebenfalls eine Herzinsuffizienz begünstigen.
Symptome der Herzinsuffizienz
Eingeschränkte Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, Kurzatmigkeit bei körperlicher Belastung – dies sind die häufigsten und bekanntesten Symptome einer fortschreitenden Herzschwäche. Trotzdem werden sie oft nicht richtig ernst genommen. Vor allem ältere Patienten schreiben die Symptome zunächst ihrem Alter zu, statt richtigerweise an eine Herzinsuffizienz zu denken.
Wassereinlagerungen, vor allem in den Beinen, sind als Folge der verminderten Pumpleistung ebenfalls ein Leitsymptom der Herzschwäche. In liegender Position fällt es dem Körper leichter, das Wasser zu transportieren, weshalb häufiger nächtlicher Harndrang ebenfalls ein Hinweis auf eine Herzinsuffizienz sein kann.
Bei einer akuten Herzschwäche treten die Symptome plötzlich auf, zum Beispiel durch einen Herzinfarkt. Atemnot, Schweißausbrüche und Angstgefühle kommen hinzu. Die akute Herzschwäche ist ein Notfall. Der Notruf 112 muss sofort gewählt werden.
Diagnose der Herzinsuffizienz
Stellen Sie erste Symptome fest, wenden Sie sich umgehend an Ihren behandelnden Hausarzt oder Kardiologen. Bei akuten Symptomen wählen Sie den Notruf 112.
Im Krankenhaus können die Symptome dann unter Einsatz moderner Medizintechnik (u.a. Laboruntersuchungen, EKG, Herzultraschall, Herzkatheter, Kardio-CT und Kardio-MRT) schnell und umfassend abgeklärt werden. In der zertifizierten Heart Failure Unit (HFU) des Alfried Krupp Krankenhaus ist das kardiologische Ärzteteam dazu rund um die Uhr erreichbar. Wird eine Herzschwäche diagnostiziert, kann die Behandlung oft direkt vor Ort erfolgen.
Weitere Informationen
- Der Medizintipp: Heart Failure Unit
- Abteilung für Kardiologie
- Herzinfarkt: Risiko-Test der Deutschen Herzstiftung
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