Autonomes Labor und Kipptischlabor
Erkrankungen des autonomen (auch vegetativ genannten) Nervensystems führen häufig zu Problemen der Kreislaufregulation – insbesondere beim Stehen. Benommenheit, heftiger Schwindel oder Ohnmachtsanfälle (Synkopen) können die Folge sein. Die Kipptischdiagnostik dient der Unterscheidung verschiedener Ursachen von Schwindelzuständen und akuter Bewusstlosigkeit.
Mit der den Patienten nicht belastenden Methode können das POTS („posturales Tachykardie-Syndrom“), die vasovagale (oder neurokardiogene) Synkope und die orthostatische Hypotonie unterschieden werden. Aufgrund der Untersuchungsergebnisse ist eine gezielte Behandlung möglich.
Zusätzliche neurophysiologische und labordiagnostische Tests sowie weitere autonome Kreislauftests wie das Valsalva-Manöver oder die Bestimmung der Herzratenvariabilität helfen bei der differenzierteren Beurteilung des genauen Schädigungsortes (Gehirn, Rückenmark, Sympathikus- oder Vagusnerv) und bilden gemeinsam mit dem Kipptischbefund die Grundlage für die therapeutischen Empfehlungen.
Untersuchungen im Autonomen Labor und Kipptischlabor können stationär oder im Rahmen einer prästationären Indikationsüberprüfung für einen stationären Aufenthalt auch prästationär auf Einweisung vom Hausarzt oder Neurologen hin erfolgen.
Blackout - mit Folgen? Informationsartikel der Apotheken-Umschau (Ausgabe September B 2018, © WORT & BILD VERLAG)
Klinisch relevant: Podcast Nr. 50 (Mai 2020) Differentialdiagnosen von Synkopen - mit Prof. Rolf Diehl auf YouTube